Februar 2025
Trockenrudern im Fitnessraum
Bei nasskalter Witterung - und nicht nur dann - bietet unser Fitnessraum unseren Mitgliedern eine willkommene Alternative zum Training auf dem Wasser. Auf dem Ruderergometer lässt sich auch bei widrigen Wetterverhältnissen die persönliche Fitness trainieren und ausbauen.
Und wer lieber auf den Stepper oder das Fahrradergometer steigt - auch das ist möglich.

Wir laden alle aktiven Mitglieder ein, das Angebot in unserem Trainingsraum rege zu nutzen.
Und für alle, die die richtige Technik auf dem Ruder-Ergo erlernen oder verbessern möchten, hier ein kleiner Video-Tipp:
Die Corona-Pandemie
Die Corona-Pandemie verändert das Vereinsleben in allen Sportvereinen des Landes. Am 17.März 2020 wird im Zuge der Ausbreitung des Corona-Virus der erste Corona-Lockdown beschlossen. Quasi von einem auf den anderen Tag steht das gesamte öffentliche Leben still. Das betrifft natürlich auch die Sportvereine. Fast zwei Monate lang herrscht absoluter Stillstand im Vereinssport.
Mitte Mai kommt die langsame Rückkehr des Vereinssports in die Sportstätten des Landes und damit auch eine ganze Menge neuer Herausforderungen: Vereine müssen nun Hygienekonzepte ausarbeiten, die Kontaktdaten der Anwesenden protokollieren und strenge Kontaktbeschränkungen einhalten.
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Schon im Herbst folgt der nächste harte Schlag. Mit steigenden Infektionszahlen werden auch die Corona-Maßnahmen wieder hochgefahren. Was folgt, ist die nächste Zwangspause. Wieder einmal müssen sämtliche Sportanlagen geschlossen werden und gemeinsamer Sport im Freien ist nur noch mit Personen aus maximal zwei Haushalten erlaubt. Rudern im Mannschaftsboot ist damit quasi tabu. Es dauerte ab diesem Zeitpunkt noch über fünf Monate, bevor in den Sportvereinen wieder trainiert werden darf. Insgesamt haben die Sportler somit seit Ausbruch der Pandemie über ein halbes Jahr lang auf jeglichen Vereinssport in Präsenz verzichten müssen. Das macht sich auch in den Mitgliederzahlen des Vereins bemerkbar.
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Zwischen Mitte März und Anfang April 2021 können die Sportler unter strikten Hygienemaßnahmen ihren Sport wieder aufnehmen. Auf die Freude über ein kleines Stück Normalität folgt jedoch schnell Ernüchterung und Unsicherheit. Denn mit der Bundesnotbremse entwickelt sich landesweit ein großer Flickenteppich an unterschiedlichen Einschränkungen. Sobald die Inzidenz in einem Landkreis drei Tage in Folge über 100 liegt, werden dort die Kontaktbeschränkungen wieder verschärft. Planungssicherheit und ein normaler Sportbetrieb sind angesichts dessen kaum möglich. Dank sinkender Corona-Zahlen verliert die Bundesnotbremse dann zu Beginn des Sommers immer mehr an Relevanz, da kaum ein Landkreis mehr die gefürchtete 100er-Inzidenz erreicht.
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Wie schon im Vorjahr steigen ab Herbst 2021 die Infektionszahlen wieder an. Angesichts dessen wird die Teilnahme am Vereinssport an einen negativen Corona-Test oder an einen vollständigen Corona-Impfschutz geknüpft. Durch die Ausbreitung der Omikron-Variante schießen die Infektionszahlen im Winter dennoch weiterhin in die Höhe. In der Folge ist die Teilnahme am Trainings- und Wettkampfbetrieb nur noch für Geimpfte möglich.
Glücklicherweise ist dies jedoch die letzte coronabedingte Einschränkung für den Vereinssport. Mitte Februar 2022 kommen die ersten Lockerungen, ab März 2022 ist die Teilnahme am Sport auch für Ungeimpfte wieder möglich und ab April 2022 fallen schließlich nahezu alle verbliebenen Corona-Einschränkungen. Somit mussten nahezu zwei ganze Jahre voller Einschränkungen durchgestanden werden!
Der erste Weltkrieg und die Jahre danach
Die Kriegsjahre ließen den Ruderbetrieb nahezu erlahmen. Die jüngeren Jahrgänge waren an der Front und die Daheimgebliebenen hatten andere Sorgen. Ein schon vor dem Krieg geäußerter Wunsch wurde nach dem Krieg Wirklichkeit: Der Verein sollte sich künftig allein dem Rudern widmen. Eine neue Satzung wurde beschlossen und die Mitgliedschaft beim Deutschen Ruderverband und dem Rheinisch-Westfälischen Regattaverband wurde beantragt. Der Verein änderte seinen Namen und nannte sich fortan Ruderverein Wetter, kurz RCW.
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1919 hatte der RCW 111 Mitglieder und langsam kam der Ruderbetrieb wieder in Gang. Einige Mitglieder hatten in diesem Jahr als Zuschauer die Hügelregatta in Essen-Baldeney besucht und wollten nun selbst an Regatten teilnehmen. Otto Plate sen., der spätere Vorsitzende des Vereins, initiierte eine Spendensammlung, bei der die erstaunliche Summe von 5.000 Reichsmark zusammen kam. Das ermöglichte neben dem Erwerb des ersten Renn-Vierers auch die notwendige Vergrößerung des Bootsschuppens.
1920 konnte dann endlich zum ersten Mal eine Mannschaft des RCW auf einer Regatta des Deutschen Ruderverbandes starten. Damals ahnte man nicht, dass noch vier Jahre ins Land gehen sollten, bis man wieder auf einer Regatta starten konnte. Denn die Inflation und die wirtschaftlich stets schwieriger werdenden Verhältnisse lähmten das Vereinsleben erneut.

An der Ruhrbrücke, links der alte Bootsschuppen und Clubraum - Postkarte von 1921

Ruhrfähre Richtung Vorhalle
1923 besetzten französische und belgische Streitkräfte das Ruhrgebiet. Am 11. Januar zogen auch durch Wetter französische Verbände und eine Einheit quartierte sich in Wetter ein. Wetter war also besetzt und die Ruhr bildete die Grenze des Okkupationsgebietes. Es war fortan nicht mehr gestattet, die Ruhr zu befahren. Somit war der Ruderbetrieb stillgelegt und auch Versammlungen durften nicht mehr stattfinden.
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Erst am 01. Mai 1924 bekam der Verein von der französischen Besatzungsbehörde die Genehmigung, das Vereinsleben wieder aufzunehmen. Der Antrtag auf Wiederaufnahme des Ruderbetriebes wurde jedoch abgelehnt. Erst im Juli kam die Erlaubnis, künftig bis in die Abendstunden zu rudern.
Ende 1924 fielen dann schließlich die letzten Einschränkungen. Neuer Tatendrang und neue Mitglieder belebten den Verein. Boote wurden repariert, das Bootshaus wurde neu gestrichen, die Satzung revidiert und die Beschaffung weiterer Boote für den gesteigerten Ruderbetrieb wurde ins Auge gefasst.